20. Mai 2010

Pressemitteilung: DKP-Fraktion Reinheim zu Ausbildungsplätzen



Öffentliche Hand muss Vorbild-Funktion einnehmen



REINHEIM – Die Ausbildungs-Situation junger Menschen -unter besonderer Berücksichtigung der „öffentlichen Hand“- stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung der Reinheimer DKP-Fraktion. Hierzu konnte Fraktionsvorsitzender Arno Grieger den DGB-Regionssekretär Horst Raupp als fachkundigen Referenten begrüßen. Hintergrund war, dass die DKP-Fraktion bei der Haushaltsberatung mit einem Antrag auf Bereitstellung von Ausbildungs-Plätzen allein da stand und gescheitert war.

Der Ausbildungspakt ist gescheitert. Aktuell haben mehr als 1,5 Millionen Jugendliche unter 30 Jahren keinen qualifizierten Berufsabschluss – das sind 15 Prozent der Gruppe junger Menschen von 20 bis 29 Jahre. Die Arbeitslosenquote der 17- bis 25jährigen ist mittlerweile mehr als doppelt so hoch wie die allgemeine Arbeitslosenquote“, führte Raupp zu Beginn seiner Rede aus. „Alle Betriebe und Verwaltungen wollen gut ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte – aber immer weniger bilden selbst aus“.

Hier werde nicht nur millionenfach den jungen Menschen die Perspektive geraubt. Man verstoße zugleich gegen das grundgesetzlich verankerte Recht auf freie Ausbildungsplatzwahl und programmiere schon heute den Fachkräfte-Mangel von morgen vor.

Lediglich 35 % der Betriebe bilden noch aus, obwohl 63 % eine Ausbildungsberechtigung hätten. Für viele Jugendliche bleibe nur der Besuch weiterer schulischer Maßnahmen, oft sogenannter Warteschleifen.

Raupp verdeutlichte: Die Jugendlichen in solchen Maßnahmen fallen dann aus der Statistik heraus. Sie gelten nicht als unversorgte Lehrstellen-Suchende.“

Die öffentliche Hand, die eigentlich eine Vorbild-Funktion einnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen müsse, verringere aber auch in Hessen die Zahl der Ausbildungsplätze: Während 2006 noch 3.588 junge Menschen in Städten und Gemeinden in Ausbildung waren, lag die Zahl 2008 nur noch bei 2.939“, so Raupp wörtlich.

Einig war man sich in der Sitzung der DKP-Fraktion, dass es notwendig sei, eine Umlagenfinanzierung vorzunehmen, wonach sich alle Betriebe und Verwaltungen an den Kosten der Ausbildung beteiligen. Wer selber ausbilde, müsse nur noch einen Differenzbetrag zahlen oder werde gar aus dem Fonds unterstützt.

Aber Ausbildung dürfe keineswegs hauptsächlich unter Kosten-Gesichtspunkten betrachtet werden. Horst Raupp abschließend: „Bildung und Ausbildung sind Voraussetzungen für die demokratische, wirtschaftliche und kulturelle Teilhabe an der Gesellschaft. Hiervon darf niemand ausgeschlossen werden. Junge Menschen haben ein Recht auf Zukunft und Perspektive.“

DKP-Fraktionsvorsitzender Arno Grieger bedankte sich bei dem Referenten und sicherte zu, an dem Thema dranzubleiben. Im Interesse der Jugendlichen wäre es gut, wenn man als DKP nicht wieder allein dastünde.



Arno Grieger



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